San Marzano – Porträt einer Tomatensorte

Die San Marzano gilt als der Star unter den italienischen Tomaten. Was macht ausgerechnet diese Tomate so besonders? Sie ist leuchtend rot, punktet mit einem einzigartig fruchtigen Aroma und festem Fruchtfleisch. Im Artikel werfen wir einen ganz genauen Blick!

San Marzano – Porträt einer Tomatensorte

Die Geschichte 

Wie der Name bereits andeutet, gibt es zwischen der San Marzano Tomate und dem gleichnamigen Ort in Kampanien eine Verbindung.

Die Legende besagt, dass die ersten Pflanzen 1770 als Geschenk vom König von Peru an den König von Neapel nach Europa kamen und in der fruchtbaren Erde um den Vesuv angepflanzt wurden.

Der industrielle Anbau der San Marzano-Tomate begann um 1926. Die Sorte eignet sich hervorragend für Dosentomaten, denn durch die Konservierung entfaltet sie eine besondere Aromentiefe.

In den 80er Jahren traten zunehmend Krankheiten in den San Marzano Feldern am Vesuv auf. Die Bauern pflanzten Tomaten-Sorten, die dagegen resistenter waren und sich außerdem besser  mechanisch ernten und weiterverarbeiten ließen.

1991 wurde die San Marzano offiziell aus dem Sortenkatalog gestrichen und geriet in Vergessenheit.

Vor dem Aussterben gerettet

Die Region Kampanien gab 1995-1997 Forschungen in Auftrag, um das genetische Erbe der San Marzano zu erhalten.

Und tatsächlich, kurz vor der Jahrtausendwende kehrten neue Pflanzen langsam zurück auf die Felder Kampaniens. 1996 erhielten sie den DOP Status und 1999 wurde ein Konsortium zu ihrem Schutz eingerichtet.

Außerdem setzte die Slow Food Bewegung die San Marzano auf den Index schützenswerter Sorten und verstärkte dadurch das weltweite Interesse an der Tomatensorte.

Geschützte Ursprungsbezeichnung

Heute gilt die San Marzano quasi als eine Königin unter den Tomaten. Das eben schon erwähnte Consortium überwacht die Echtheit der San Marzano Tomaten, die in den Handel gelangen.

Die geschützte Ursprungsbezeichnung (DOP) „Pomodoro San Marzano dell Agro Sarnese Nocerino DOP“ (San Marzano-Tomate aus dem Gebiet Sarnese-Nocerino) ist nur Tomaten vorbehalten, die strenge Auflagen erfüllen. Sie müssen zum Beispiel in der Region Agro Nocerino Sarnese rund um San Marzano in Kampanien wachsen. Die Ernte darf ausschließlich bei vollreifen Früchten und nur von Hand erfolgen.

Zum Vergleich: Die Tomaten, die Sie im Supermarkt kaufen können, wachsen gar nicht mehr in Erde sondern in Nährlösungen. Sie haben eine dicke Schale und werden unreif geerntet. Nur so können die Früchte lange Transportwege und Lagerzeiten überstehen.  

Welche San Marzano Sorten gibt es?

Diese Samen haben einen Teil des genetischen Erbes der ursprünglichen Sorte bewahrt

  • KIROS oder Cirio Selection 3: verwendet in der italienischen Landwirtschaft
  • San Marzano 2: bringt den höchsten Ertrag
  • 20 SMEC 3

Wenn Sie San Marzano Tomaten selber anbauen wollen, lesen Sie hier weiter!

In der Küche fühlt sich die San Marzano-Tomate am wohlsten als Soße auf einer Pizza!

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3 Kommentare
  1. Hallo Jens,
    Hallo Jens,wie kam es eigentlich zur Wiederentdeckung der Sorte? Und warum gibt es bei ihnen die Praxis, die Samen direkt ins Lavafeld zu säen. Die Verluste müssen doch enorm hoch sein, denn wässern, düngen und vieles andere ist verboten. Was denkten Sie eigentlich über die Tomatenfreunde hier oben im Norden Deutschlands, die die Sorte als „Wintertomate“ oder „Venusbrüstchen“ am Fensterbrett päppeln? Kann da überhaupt etwas adäquates herauskommen?
    Die Sorte soll aus Venezuela kommen. Wissen Sie mehr darüber, hat die Tomate mit dem Wechsel nach Italien bereits alle Bedingungen vorgefunden , Marzano war wohl der vorherige (italienische) Name – nun Pionnolo del Vesuvio. Ich schätze mal, dass da eher die Marketingstrategen am Werk waren. Nun kenne ich schon zwei Geschichten – eine von der neapolitanischen Krippe und eine Pizzageschichte. Vielleicht fällt Ihnen da noch etwas ein.
    Herzlichen Dank
    Michael Engel

    1. Buongiorno Michael Engel, danke für Ihre interessanten Nachfragen. Bei San Marzano und Piennolo handelt es ich um eigenständige Sorten. Sowohl die große San Marzano als auch die kleine Piennolo/Venusbrüstchen habe ich erfolgreich im Garten angebaut. Ich denke aber, dass die Pflanzen am Ursprungsgebiet besser gedeihen. Ich hoffe, das hilft Ihnen erstmal weiter! Grazie e Arrivederci.